Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling

Es ist eine dunkle, regnerische Nacht in Berlin. Die Neonlichter spiegeln sich auf dem nassen Asphalt. Unser Taxifahrer – ein polnischer Emigrant – fährt seine Schicht, als plötzlich Travis Bickle, auf dem Beifahrersitz sitzt.

• „You talkin’ to me?“ fragt Travis und schaut aus dem Fenster.

• Doch die Nacht hält mehr bereit. Ein Fahrgast steigt ein – David Bowie. „Fahr uns nach Schöneberg“, murmelt er.

• Doch als sie dort ankommen, steht Franz Kafka bereits am Straßenrand. „Berlin ist ein Traum, aus dem man nicht erwacht“, sagt er und steigt ein.

• Die Taxifahrt wird surreal. An jeder Ecke taucht ein neuer Geist auf: Wilhelm Reich redet von der Energie der Stadt, Bertolt Brecht schimpft über die kapitalistische Dramaturgie, Heisenberg sinniert über die Unbestimmtheit Berlins, und Magnus Hirschfeld erinnert an die Kämpfe um Identität.

• Sie alle diskutieren mit dem Fahrer – über Vergangenheit, Zukunft und die Stadt, die niemals fertig wird.

Travis Bickle aber versteht nichts. „In New York gibt’s nur Dreck und Abschaum“, murmelt er, während draußen das Brandenburger Tor vorbeizieht.

• Am Ende der Nacht sind alle Geister verschwunden – nur ein Bowie-Song läuft noch im Radio.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 2)

Der polnische Taxifahrer wirft einen Blick in den Rückspiegel. Seine Passagiere sind Geister – oder vielleicht auch nur Erinnerungen, die Berlin nicht loslässt.

Der Regen trommelt gegen die Windschutzscheibe. Sie fahren durch das Herz der Stadt, während die Stimmen auf dem Rücksitz miteinander zu verschmelzen scheinen.

Die Unbestimmtheit der Stadt

Heinz von Foerster lächelt verschmitzt.

„Wer Berlin beobachtet, verändert es“, murmelt er.

„Dann war ich Berlins Unbestimmtheit“, sagt Heisenberg trocken. „Hier war nie ganz klar, was war und was sein könnte.“

Kafka nickt. „Eine Stadt wie ein Traum. Und Träume lassen sich nicht exakt berechnen, Herr Heisenberg.“

Marlene Dietrich und die Kunst des Verschwindens

Plötzlich hallt eine Stimme aus dem Dunkel. „Berlin kann sich auch gut selbst berechnen – oder vergessen.“

Die Männer drehen sich um.

Marlene Dietrich sitzt da, elegant, eine Zigarette in der Hand. Ihr Lächeln hat den Glanz von Schwarz-Weiß-Filmen.

„Ich bin gegangen, bevor sie mich gehen lassen konnten.“

„Hollywood?“ fragt Bowie.

„Ja, aber auch die verdammte Vernunft. Berlin hat sich mir nie verziehen.“

„Du bist zurückgekommen. Auf den Friedhof zumindest“, murmelt der Taxifahrer.

Marlene bläst Rauch aus. „Ironisch, nicht wahr? Jahrzehntelang keine Heimat – und dann wollten sie mich plötzlich begraben.“

Kafka lacht leise. „Typisch für diesen Ort.“

Jesse Owens und die verpasste Demütigung

An der nächsten Kreuzung wartet Jesse Owens. Die Tür öffnet sich.

„Die Fahrt geht wohin?“ fragt der Taxifahrer.

„1936.“

„Zu den Spielen?“ fragt Travis Bickle, der bisher nur mit seinem Spiegelbild gesprochen hat.

„Ja, genau. Aber nicht für Hitler – sondern für alle, die geglaubt haben, ich hätte Angst.“

„Und? Hattest du?“

Owens schüttelt den Kopf. „Nein. Berlin war das Publikum. Die Leute jubelten mir zu, während ihr Führer tat, als sähe er mich nicht.“

Bowie schüttelt den Kopf. „Berlin liebt seine Außenseiter.“

„Ja, aber es vergisst sie auch schnell“, murmelt Marlene.

Ein letzter Halt

Der Taxifahrer fährt durch Kreuzberg, vorbei an den Clubs, in denen sich das Jetzt verliert.

Kafka betrachtet die Straße. „Und wohin fährt dieses Taxi wirklich?“

„In die Zukunft“, murmelt der Fahrer.

David Bowie lächelt. „Dann lass uns noch eine Runde drehen.“

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 3)

Der Regen hat aufgehört. Über Schöneberg hängt ein schwerer Nebel, als das Taxi vor dem Rathaus hält. Die Tür geht auf – und John F. Kennedy steigt ein.

„Wohin?“ fragt der Taxifahrer.

„Na, wohin wohl?“ Kennedy grinst. „Zur Mauer. Ich will sehen, ob sie noch steht.“

David Bowie dreht sich um. „Tut sie nicht mehr.“

„Dann habe ich ja alles richtig gemacht.“ Kennedy lehnt sich zurück und sieht aus dem Fenster. „Ich habe mal gesagt: ‚Ich bin ein Berliner.‘ Ihr habt es mir geglaubt?“

„Die Berliner wollten es glauben“, sagt der Taxifahrer.

„Aber warst du wirklich einer von uns?“ fragt Bertolt Brecht, der eben noch gar nicht da war.

Kennedy zuckt mit den Schultern. „Ich war für einen Moment das, was Berlin brauchte: ein Versprechen. Und was ist ein Versprechen? Nur eine schöne Lüge, die wir unbedingt glauben wollen.“

Kafka lacht leise. „Dann warst du mehr Berliner, als du dachtest.“

Die Unsichtbare Mauer

Das Taxi fährt langsam Richtung Brandenburger Tor.

Kennedy blickt aus dem Fenster. „Die Mauer ist weg – aber wo ist die Grenze jetzt?“

Wilhelm Reich schüttelt den Kopf. „In den Köpfen. Mauern sind nur der Ausdruck von Angst.“

„Oder von Macht“, fügt Heisenberg hinzu.

„Oder von beidem“, murmelt Brecht.

Jeder ist ein Berliner – bis er keiner mehr ist

Marlene Dietrich beugt sich vor. „Du weißt, Jack – der Satz war grammatikalisch falsch.“

Kennedy lacht. „Ach komm, Marlene, als ob das jemand interessiert hätte.“

„Stimmt“, gibt sie zu und lächelt. „Berlin ist eine Stadt, die sich nicht für Grammatik interessiert, sondern für Geschichten.“

„Also gut“, sagt Kennedy. „Dann erzählt mir eure.“

Und das Taxi fährt weiter, durch ein Berlin, das zugleich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 3)

Der Regen hat aufgehört. Über Schöneberg hängt ein schwerer Nebel, als das Taxi vor dem Rathaus hält. Die Tür geht auf – und John F. Kennedy steigt ein.

„Wohin?“ fragt der Taxifahrer.

„Na, wohin wohl?“ Kennedy grinst. „Zur Mauer. Ich will sehen, ob sie noch steht.“

David Bowie dreht sich um. „Tut sie nicht mehr.“

„Dann habe ich ja alles richtig gemacht.“ Kennedy lehnt sich zurück und sieht aus dem Fenster. „Ich habe mal gesagt: ‚Ich bin ein Berliner.‘ Ihr habt es mir geglaubt?“

„Die Berliner wollten es glauben“, sagt der Taxifahrer.

„Aber warst du wirklich einer von uns?“ fragt Bertolt Brecht, der eben noch gar nicht da war.

Kennedy zuckt mit den Schultern. „Ich war für einen Moment das, was Berlin brauchte: ein Versprechen. Und was ist ein Versprechen? Nur eine schöne Lüge, die wir unbedingt glauben wollen.“

Kafka lacht leise. „Dann warst du mehr Berliner, als du dachtest.“

Die Unsichtbare Mauer

Das Taxi fährt langsam Richtung Brandenburger Tor.

Kennedy blickt aus dem Fenster. „Die Mauer ist weg – aber wo ist die Grenze jetzt?“

Wilhelm Reich schüttelt den Kopf. „In den Köpfen. Mauern sind nur der Ausdruck von Angst.“

„Oder von Macht“, fügt Heisenberg hinzu.

„Oder von beidem“, murmelt Brecht.

Jeder ist ein Berliner – bis er keiner mehr ist

Marlene Dietrich beugt sich vor. „Du weißt, Jack – der Satz war grammatikalisch falsch.“

Kennedy lacht. „Ach komm, Marlene, als ob das jemand interessiert hätte.“

„Stimmt“, gibt sie zu und lächelt. „Berlin ist eine Stadt, die sich nicht für Grammatik interessiert, sondern für Geschichten.“

„Also gut“, sagt Kennedy. „Dann erzählt mir eure.“

Und das Taxi fährt weiter, durch ein Berlin, das zugleich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 4 – East Side Gallery)

Die Straßenlaternen ziehen gelbe Lichtstreifen auf den nassen Asphalt, als das Taxi an der East Side Gallery hält. Die Türen öffnen sich, und die Geister steigen aus.

Vor ihnen erstreckt sich die bemalte Mauer, ein Monument des Geteilten, das längst vergangen ist und doch immer noch da ist.

Bowie und die Mauer, die klang

David Bowie tritt vor eines der berühmtesten Motive: „Bruderkuss“ – Breschnew und Honecker, Mund an Mund.

„Diese Stadt hat immer geküsst und gebissen zugleich“, murmelt er.

Er legt eine Hand auf das kalte Beton.

„Hier, genau hier, habe ich Heroes geschrieben. Ich sah ein Liebespaar, das sich an der Mauer küsste, als ob die Welt um sie herum nicht existierte.“

Kennedy nickt. „Eine Mauer kann eine Grenze sein – oder eine Bühne.“

„Oder ein Spiegel“, sagt Brecht.

Travis Bickle: New York vs. Berlin

Robert De Niro alias Travis Bickle mustert das Wandgemälde von Thierry Noir – bunte, groteske Gesichter, die sich über die ganze Mauer ziehen.

„In New York malen wir keine Mauern“, murmelt er. „Wir besprühen die U-Bahn.“

Kafka schüttelt den Kopf. „Berlin ist keine Stadt. Berlin ist eine Skizze.“

Travis nimmt einen tiefen Zug seiner imaginären Zigarette. „New York auch. Aber da ist das Bild verdammt hässlich.“

Kennedy und das, was bleibt

John F. Kennedy steht vor einer Inschrift auf der Mauer:

“Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.”

Er fährt mit den Fingern über die Buchstaben.

„Ich habe Worte hinterlassen. Worte, die Menschen bewegten. Aber am Ende sind es nicht Worte, die Mauern einreißen – es sind Menschen.“

Brecht lacht trocken. „Manchmal auch Panzer.“

Die Mauer in den Köpfen

Wilhelm Reich fährt sich durch das Haar. „Die größte Mauer ist die, die wir uns selbst bauen. Angst, Konventionen, Grenzen im Kopf.“

Magnus Hirschfeld nickt. „Die Mauern gegen Freiheit gibt es immer. Aber sie stehen nie für immer.“

Bowie dreht sich um. „Berlin hat mir einmal gesagt: ‘Hier kannst du sein, wer du willst.‘ Stimmt das noch?“

Der Taxifahrer zuckt mit den Schultern. „Kommt drauf an, wer du sein willst.“

Kennedy lächelt und steigt wieder ins Taxi.

„Lasst uns weiterfahren. Ich will sehen, ob der Checkpoint Charlie noch immer eine Grenze ist – oder nur ein Fotomotiv für Touristen.“

Und das Taxi fährt weiter durch das Berlin der Geister.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 5 – Gemäldegalerie, Kulturforum)

Das Taxi hält vor der Gemäldegalerie im Kulturforum. Die Türen öffnen sich, und die Geister steigen aus – elegant wie Schatten, lautlos wie Erinnerungen.

Drinnen herrscht Stille. Der glänzende Boden reflektiert das gedimmte Licht. Die Meisterwerke der Jahrhunderte hängen wie Fenster in eine andere Zeit.

Bowie und das Gesicht der Zeit

David Bowie bleibt vor einem Bild stehen: Albrecht Dürers „Selbstbildnis“.

Der Künstler blickt mit durchdringenden Augen aus dem Gemälde.

„Selbstporträts sind eine Art Unsterblichkeit“, murmelt Bowie.

„Oder eine Illusion“, sagt Kafka, der neben ihm steht.

„War dein ganzes Leben nicht auch ein Selbstporträt?“ fragt Kennedy mit einem Schmunzeln.

Bowie zieht an seiner imaginären Zigarette. „Ja, aber ich habe die Farben ständig gewechselt.“

Marlene Dietrich und die unerreichbare Venus

Marlene bleibt vor Tizians „Venus von Urbino“ stehen. Die nackte Göttin ruht auf einem roten Samtkissen, ihr Blick herausfordernd.

„Sie hat das, was ich nie hatte“, murmelt sie.

„Und was ist das?“ fragt Brecht.

„Unschuld.“

„Unschuld ist eine Fiktion“, sagt Kennedy. „Vor allem in Berlin.“

Travis Bickle und das dunkle Licht der Alten Meister

Travis Bickle wirkt fehl am Platz. Er betrachtet ein Bild von Caravaggio – „Die Ungläubigkeit des Heiligen Thomas“.

Der Finger des Apostels taucht tief in die Wunde Christi, prüfend, zweifelnd.

„Niemand glaubt mehr an irgendwas“, murmelt Travis.

Kafka tritt näher. „Berlin glaubt an seine eigene Geschichte. Und gleichzeitig an nichts.“

Travis schnaubt. „New York glaubt nur an Geld.“

„Geld ist auch eine Religion“, fügt Heisenberg hinzu.

Jesse Owens und das Bild des Sieges

Jesse Owens bleibt vor „Die Alexanderschlacht“ von Albrecht Altdorfer stehen – ein Chaos aus Kriegern, Reitern, Blut und Eroberung.

„Das ist das, was Menschen am besten können – kämpfen“, murmelt er.

„Und gewinnen?“ fragt Kennedy.

„Gewinnen ist nur ein Moment“, sagt Jesse. „Aber die Erinnerung daran hält ewig.“

Die Unsterblichkeit der Kunst

Wilhelm Reich schüttelt den Kopf. „Ihr redet über Siege und Verluste, aber seht ihr nicht? Diese Bilder hier – sie überleben uns alle.“

„Das stimmt“, sagt Hirschfeld. „Menschen sterben, aber ihre Ideen können weiterleben.“

Kennedy nickt nachdenklich. „Die Frage ist nur, welche.“

Die Geister schweigen für einen Moment. Dann dreht sich Bowie um und lächelt.

„Lasst uns gehen. Berlin schläft nie, und unsere Nacht ist noch lang.“

Sie verlassen die Gemäldegalerie und steigen wieder ins Taxi. Die Fahrt geht weiter – durch ein Berlin, das nicht weiß, ob es Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft ist.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 6 – Glienicker Brücke: Treffpunkt der Spione und Geister)

Die Nacht ist still, als das Taxi über die dunklen Straßen Berlins rollt. Das Ziel: die Glienicker Brücke – ein Ort, an dem Geschichte in der Luft liegt. Hier, zwischen Ost und West, wurden Spione ausgetauscht, Geheimnisse verhandelt, Existenzen gewogen und geopfert.

Die Brücke erscheint aus dem Nebel wie ein Relikt aus einer anderen Welt. Das Taxi hält, und die Geister steigen aus.

Spione, die immer noch warten

Bowie lehnt sich gegen das Brückengeländer und zieht an seiner imaginären Zigarette.

„Hier traf sich die Welt im Schatten“, murmelt er.

Kennedy nickt. „Ich war nie hier – aber ich kannte die Männer, die es waren.“

Travis Bickle schnaubt. „Ich traue niemandem, der in Geheimnissen lebt.“

„Dann traust du niemandem in dieser Stadt“, sagt Kafka trocken.

Die Geister schweigen für einen Moment, bis ein leises Lachen erklingt.

Der alte Spion tritt aus dem Schatten

Eine Gestalt tritt aus dem Nebel. Ein alter Mann in einem dunklen Mantel, mit einem Hut tief ins Gesicht gezogen. Sein Gesicht ist kantig, die Augen voller Geschichten, die niemand erzählen darf.

„Ihr seid zu spät“, sagt er mit rauer Stimme.

„Zu spät für was?“ fragt Kennedy.

„Für das Geschäft der Schatten. Hier wurde niemand mehr ausgetauscht, seit eure Mauern gefallen sind.“

Brecht schüttelt den Kopf. „Die Mauern sind nicht gefallen. Sie wurden nur neu gestrichen.“

Der Spion lächelt bitter. „Wisst ihr, was mich fasziniert? Dass alle, die hier standen, dachten, sie seien Teil von etwas Größerem. Aber sie waren nur Schachfiguren.“

Jesse Owens tritt näher. „Und wer zieht die Züge?“

Der Spion zuckt mit den Schultern. „Immer jemand anderes.“

Der Moment der Entscheidung

Die Nacht ist kalt. Bowie blickt auf das Wasser unter der Brücke.

„Wenn wir hier jetzt eine Münze hineinwerfen, wo wird sie auftauchen? Auf der Ostseite oder auf der Westseite?“

Heisenberg grinst. „Das ist unbestimmt. Sie könnte überall landen – oder gar nicht.“

Kafka murmelt: „Berlin liebt es, Dinge unbestimmt zu lassen.“

Dann, ohne Vorwarnung, nimmt der Taxifahrer eine alte Mark aus seiner Jackentasche und wirft sie ins Wasser.

Platsch.

„Vielleicht kommt sie ja irgendwann wieder hoch“, sagt er.

Die Geister nicken. Sie wissen, dass in Berlin nichts je wirklich verschwindet.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 7 – Adlon Hotel: Die verlorene Eleganz und das ewige Genie)

Das Taxi gleitet durch das nächtliche Berlin. Die Stadt ist still, nur das leise Summen der Straßenlaternen begleitet die Fahrt. Dann erscheint es im Dunkel: das Hotel Adlon, ein Monument vergangener Zeiten.

Die Geister steigen aus, und mit ihnen steigt auch die Vergangenheit aus dem Wagen.

Josephine Baker und der Glanz von gestern

In der Lobby des Adlon steht eine Frau mit einer federbesetzten Robe und funkelnden Augen. Josephine Baker.

Sie dreht sich mit einem Lächeln um.

„Berlin, mon amour! Immer noch so unverschämt, immer noch so elektrisierend!“

Bowie grinst. „Josephine, du warst Berlin, bevor Berlin wusste, was es sein wollte.“

„Und du warst ein Chamäleon, bevor man wusste, dass Chamäleons berühmt werden können.“

Sie lacht, dreht sich einmal um die eigene Achse, während im Hintergrund leise Jazzmusik aus den goldenen 1920ern erklingt.

Michael Jackson am Fenster

Plötzlich ein Flüstern. Michael Jackson steht auf einem imaginären Balkon, hält eine unsichtbare Decke in den Händen.

„Manchmal weißt du nicht, wann ein Moment dein Vermächtnis wird“, murmelt er.

Brecht hebt eine Augenbraue. „Oder wann er eine Farce wird.“

Jacksons Blick ist traurig. „Ich wollte Berlin zeigen, dass Liebe existiert. Und sie haben mich dafür ausgelacht.“

„Berlin lacht immer zuerst“, sagt Bowie. „Aber es vergisst auch nie.“

Albert Einstein und die Relativität der Stadt

Ein Mann mit zerzaustem Haar und einem verschmitzten Lächeln taucht auf. Albert Einstein.

Er klopft Bowie auf die Schulter. „Musik ist wie Physik – sie funktioniert nur in Bewegung.“

Heisenberg nickt. „Und Berlin ist reine Bewegung.“

Einstein setzt sich in einen Ledersessel. „Wisst ihr, was Berlin mir beigebracht hat? Dass Zeit eine Illusion ist. Ihr alle seid gleichzeitig hier und nicht hier.“

Kafka schüttelt den Kopf. „Berlin liebt Illusionen. Und es zerstört sie mit Vorliebe.“

Thomas Mann und die verlorene Eleganz

Ein Mann im perfekt sitzenden Anzug betritt die Szene. Thomas Mann.

„Dieses Hotel hat noch den Hauch einer Stadt, die es nicht mehr gibt“, murmelt er und betrachtet die Kronleuchter.

Kennedy grinst. „Du meinst, es hat den Hauch eines Berlins, das sich selbst überholt hat?“

Mann nickt. „Genau das. Berlin war einmal ein Ort für Eleganz, für Kultur, für Intellekt. Jetzt?“

„Jetzt ist es eine Collage“, sagt Bowie.

„Und Collagen sind die Kunst der Zukunft“, fügt Hirschfeld hinzu.

Die letzte Runde

Josephine Baker hebt ihr Glas. „Auf Berlin! Auf das, was es war, was es ist – und was es niemals sein wird!“

Michael Jackson nickt. „Und auf das, was es in uns allen hinterlässt.“

Sie trinken. Die Geister, die einmal Berlin geliebt haben, und die, die es nie verstanden haben.

Dann steigen sie wieder ins Taxi. Die Nacht ist noch nicht zu Ende.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 8 – Kreuzberg 36, Disco Bronx: Wo Geister tanzen und Legenden sich begegnen)

Das Taxi rast durch die nächtliche Stadt. Die Lichter verschwimmen, während sich die Vergangenheit mit der Gegenwart vermischt. Ziel: Kreuzberg 36.

Hier, wo die Häuser noch Spuren der eingeschlagenen Vergangenheit tragen. Hier, wo die Straßen immer nach Bier, Schweiß und Geschichte riechen. Hier, wo in den 80ern eine der wildesten West-Berliner Discos brannte: die Bronx.

Eintauchen in die Bronx

Die Tür öffnet sich, und ein Schlag aus Musik, Rauch und purem Chaos schlägt ihnen entgegen.

Josephine Baker grinst. „Jetzt weiß ich, warum ihr mich hierher gebracht habt!“

Bowie lacht. „Berlin ist nicht nur Geschichte. Es ist auch Exzess.“

„Und Absturz“, murmelt Kafka.

Überall Menschen – Punks, Künstler, Träumer, Emigranten, verlorene Seelen. Die Bronx ist ein wilder Mix aus allem, was Berlin damals war.

Plötzlich setzt sich die Menge auseinander. Ein DJ mit einer goldenen Jacke steht am Pult.

„Ladies and Gentlemen… der König ist hier!“ ruft er.

Und dann betritt James Brown die Bühne.

James Brown in der Bronx

Der Mann mit der unverkennbaren Stimme greift sich das Mikrofon.

„Berlin, seid ihr bereit?“ brüllt er.

Die Menge tobt.

Michael Jacksons Augen leuchten. „Das ist es. Das ist der Groove, den ich vermisse.“

„Tanzen wir“, sagt Josephine Baker und nimmt Jacksons Hand.

Und dann tanzen sie.

James Brown singt, Josephine Baker wirbelt, Bowie bewegt sich in seinem eigenen Takt, Kennedy lacht und klatscht im Rhythmus mit, Kafka lehnt sich an die Wand und staunt.

Brecht nimmt einen Schluck aus seinem Glas. „Berlin war schon immer gut darin, Realität und Wahnsinn miteinander zu vermischen.“

Der letzte Tanz

Die Musik erreicht ihren Höhepunkt. Jackson dreht sich, wirbelt, Baker lacht, und Bowie blickt nach oben, als ob er den Himmel über Berlin durch die verrauchte Decke sehen könnte.

Travis Bickle sitzt an der Bar. „In New York gibt’s so was nicht mehr.“

„Weil New York sich für was Besseres hält“, murmelt Hirschfeld.

Dann plötzlich – ein Stromausfall.

Ein Moment absolute Dunkelheit.

Und als das Licht zurückkommt, sind die Geister verschwunden.

Zurück auf der Straße

Der Taxifahrer steht draußen, das Taxi läuft noch.

Die Musik ist nur noch ein Echo.

Die Bronx existiert nicht mehr. Kreuzberg ist still.

Er steigt in den Wagen. Blickt in den Rückspiegel.

Bowie? Verschwunden.

Kafka? Weg.

Brecht? Fort.

Nur eine Zigarette glimmt noch auf dem Beifahrersitz.

Er dreht den Schlüssel, und das Taxi rollt weiter durch die schlaflose Stadt.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 9 – Esplanade, Columbo und Nick Cave in Berlin ‘87)

Es ist das Jahr 1987.

Berlin ist wie ein zerrissenes Foto – zwei Städte, die eine sein sollten, aber durch eine Betonmauer und den kalten Krieg getrennt sind.

Der Motor des Mercedes W 180 brummt leise, als Stasiek auf den Potsdamer Platz fährt.

So viel Platz – und doch gibt es hier nichts.

Die Ruine des Hotel Esplanade steht wie ein Geist des alten Berlins – allein, umringt von der Mauer, schweigend.

Noch vor wenigen Jahrzehnten tanzte hier die Berliner Elite, jetzt sieht das Gebäude aus wie eine Filmkulisse für das Ende der Welt.

Aber in Berlin ist nichts für immer tot.

An einer Currywurst-Bude steht jemand und bestellt etwas Warmes.

Ein Mann in einem abgetragenen Trenchcoat, mit zerzaustem Haar und Zigarre in der Hand.

Peter Falk.

Porträtierte Columbo persönlich.


Columbo, Wim Wenders und „Der Himmel über Berlin“

Stasiek stellt den Motor ab. Peter Falk dreht sich um und blickt ihn an.

Weißt du, mein Freund…“ – sagt er mit einem Lächeln.

Diese Stadt ist ein einziger großer Film.

Stasiek nickt.

Das weiß er.

Falk beißt in seine Currywurst, seine Augen funkeln wie bei jemandem, der mehr weiß, als er sagt.

Ich drehe gerade einen Film.

Mit Wenders?“ – fragt Stasiek.

Ja, ‚Der Himmel über Berlin‘.

Stasiek kennt den Film.

Die Geschichte von Engeln, die Berlin aus der Höhe betrachten, das Leben der Menschen sehen, aber nicht daran teilhaben können.

Und wen spielst du?“ – fragt er.

Mich selbst. Oder vielleicht einen Geist. So wie alle hier.“ – Falk lacht und wischt sich die Hände an einem Papiertuch ab.


Nick Cave im Esplanade

Aus dem Inneren der Ruine des Hotel Esplanade dringt Musik.

Ein tiefer, schmutziger Klavierakkord, dann eine Stimme – rau, düster, hypnotisch.

Nick Cave.

Ein Konzert in der Esplanade.

Niemand weiß, wer es organisiert hat oder wer Eintrittskarten gekauft hat.

Aber in Berlin passieren Dinge – auch wenn sie nicht passieren sollten.

Peter Falk blickt in Richtung des Hotels und kneift die Augen zusammen.

Hörst du das?“ – sagt er.

Das ist Berlin – eine Stadt für die, die nirgendwo sonst hingehören.

Stasiek schließt für einen Moment die Augen.

Es ist 1987, eine Betonmauer teilt die Welt, aber in dieser Stadt schlägt noch etwas unter der Oberfläche.

Nick Caves Musik schwebt durch die regnerische Nacht.

Berlin träumt.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 10 – Søren Kierkegaard und die Wahl, die es nicht gibt)

Berlin, Jahr 1987.

Die Stadt ist still, als würde sie Kraft für den kommenden Morgen sammeln. Der Regen ist verschwunden, aber die Straßen glänzen noch im feuchten Licht der Laternen.

Der Mercedes W 180 gleitet durch die Nacht, und Stasiek spürt, dass sich etwas in der Luft verändert hat.

Die Tür öffnet sich mit leichtem Widerstand.

Auf die Rückbank setzt sich ein Mann in einem dunklen Mantel. Sein Gesicht wirkt müde, aber seine Augen brennen noch immer mit einem inneren Feuer.

Søren Kierkegaard.

Der Philosoph der Wahl, des Paradoxons und der Ungewissheit.

Wohin?“ – fragt Stasiek, obwohl er das Gefühl hat, dass die Richtung bereits feststeht.

Nach Hause. Gendarmenmarkt, Ecke Jägerstraße.

Der Motor des Mercedes brummt, als das Taxi losfährt.


Philosophie in Bewegung

Kierkegaard blickt aus dem Fenster, doch es sieht nicht so aus, als würde er wirklich Berlin sehen.

Interessant, dass wir diesen Ort immer noch eine Stadt nennen.

Stasiek zieht an seiner Zigarette.

Und was soll es sonst sein?

Ein Labyrinth.

In einem Labyrinth gibt es immer einen Ausgang.

Der Philosoph lächelt.

Aber nur, wenn du weißt, dass er existiert.


Entweder – Oder

Stasiek fährt die Friedrichstraße entlang.

Berlin sieht aus, als wüsste es selbst nicht, was es sein will.

Was würden Sie tun, wenn Sie zwischen zwei Dingen wählen müssten, die beide schlecht sind?

Kierkegaard dreht sich auf dem Sitz um.

Wählen bedeutet nicht, die richtige Option zu finden. Wählen bedeutet, überhaupt eine Wahl zu treffen.

Stasiek schweigt für einen Moment.

Im Rückspiegel sieht er Kierkegaards Blick – als würde er mehr fragen, als er sagt.

Und wenn ich nicht wähle?

Dann hast du dich trotzdem entschieden.


Ein Haus, das kein Zuhause ist

Der Mercedes biegt in die Jägerstraße ein.

Vor ihnen eine alte Stadtvilla an der Ecke des Gendarmenmarkts.

Stasiek hält das Taxi an.

Der Philosoph schaut auf das Gebäude, steigt aber nicht aus.

Ist das wirklich ein Zuhause?“ – fragt er schließlich.

Es ist eine Adresse.

Und ein Zuhause?

Kierkegaard lächelt.

Ein Zuhause ist dort, wo du deine Wahl verstehst.

Er steigt aus, doch bevor er die Tür schließt, dreht er sich noch einmal um.

Traue keiner Stadt, die nicht weiß, was sie sein will.

Stasiek startet den Motor.

Der Mercedes verschmilzt mit der Nacht.


Berlin sucht immer noch nach seiner Wahl.

So wie alle, die durch diese Stadt fahren.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Teil 11 – Curry 36: Ein Schultheiß, eine Fritz-Kola und der letzte Dialog der Geister)

Der Motor des Taxis brummt leise, als es durch die dunklen Straßen Kreuzbergs rollt. Die Geister sind verschwunden – oder vielleicht nur zurück in den Schatten Berlins gekrochen.

Doch plötzlich ein vertrautes Räuspern.

Travis Bickle alias Robert De Niro sitzt wieder auf dem Beifahrersitz.

Er zieht eine Grimasse. „Weißt du was, Kumpel? Ich habe Hunger. Lass uns was in den Magen werfen. Fahr uns zur Currybude. SO36. Mehringdamm. Schnell.“

Der Taxifahrer Stasiek nickt wortlos und tritt aufs Gas.


Curry 36 – Die nächtliche Zuflucht der Verlorenen

Die Luft riecht nach Bratfett, Zwiebeln und abgestandenem Bier, als sie vor Curry 36 am Mehringdamm ankommen.

Travis steigt aus, mustert die Schlange vor dem Imbiss und grummelt:

„Scheißegal, wie die Stadt sich ändert – Betrunkene in der Nacht bleiben überall gleich.“

Er stellt sich an. „’Ne Currywurst, ohne Darm. Und ‘n Schultheiß.“

Stasiek, der Taxifahrer, schüttelt den Kopf. „Schultheiß? Echt jetzt?“

„Gehört zum Berliner Feeling“, murmelt Travis.

„Schmeckt nach Fußbad“, erwidert Stasiek trocken und bestellt eine Fritz-Kola.


Die letzte Runde Wahrheit

Sie setzen sich auf eine Bank. Travis beißt in seine Currywurst, kaut, nimmt einen Schluck Bier. Dann dreht er sich zu Stasiek.

„Sag mal, Alter… glaubst du eigentlich an Geister?“

Stasiek nippt an seiner Fritz-Kola. „Glaubst du an Berlin?“

Travis runzelt die Stirn. „Was soll das heißen?“

„Na ja.“ Stasiek lehnt sich zurück. „Berlin ist ein Geist. Es stirbt immer wieder und kommt dann doch zurück. Es verändert sich. Es verschlingt die, die es nicht verstehen. Und es schenkt denen Leben, die sich drauf einlassen.“

Travis schaut ihn an. Dann bricht er in ein trockenes Lachen aus. „Klingt scheiße philosophisch für ‘ne Stadt mit so vielen Baustellen.“

Stasiek zuckt die Schultern. „Genau das ist der Witz.“

Sie schweigen. Die Nacht riecht nach Bier und Pommes.

Travis nimmt einen weiteren Schluck Schultheiß und grinst plötzlich.

„Weißt du was, Kumpel? Ich glaube, ich mag diesen verdammten Ort.“


Das Taxi fährt weiter…

Eine letzte Szene:

Das Taxi fährt durch die schlaflose Stadt. Die Straßen sind leer, nur die Lichter spiegeln sich auf dem nassen Asphalt.

Stasiek wirft einen Blick in den Rückspiegel. Für einen Moment glaubt er, eine Gestalt auf dem Rücksitz zu sehen. Ein Schatten. Eine Zigarette, die kurz aufglimmt.

Bowie?

Kafka?

Brecht?

Er blinzelt. Da ist nichts.

Nur die Stadt, die sich nie ganz abschütteln lässt.

Und dann, irgendwo in der Ferne, beginnt ein neuer Tag in Berlin.

„Nachtfahrt mit Geistern: Berlin Calling“ (Epilog – Teufelsberg & Wannsee: Ein Bad in der Realität und ein Treffen mit David Lynch)

Die Nacht weicht langsam einem nebligen Morgen, als Stasiek mit seinem Taxi durch die westlichen Ausläufer Berlins fährt.

Das Ziel: der Wannsee.

Ein Bad nach einer langen Nacht. Ein Versuch, den Kopf klarzubekommen.

Doch auf dem Weg dorthin – eine unerwartete Begegnung.


Teufelsberg: Das Echo der Vergangenheit & die Vision der Zukunft

Stasiek nimmt einen Umweg. Die Straße schlängelt sich den Hügel hinauf.

Er hat kein richtiges Ziel – nur den Drang, noch einmal die Stadt von oben zu sehen.

Er parkt am Teufelsberg.

Die alten Kuppeln der ehemaligen US-Abhörstation ragen wie verlassene Alien-Ruinen in den Himmel.

Und dort, mitten auf dem Hügel, steht eine Gestalt. Schlank, in einem schwarzen Anzug.

Die Haare wild, aber stilvoll nach hinten gekämmt.

David Lynch.

Er dreht sich langsam um, als hätte er Stasiek erwartet.

„Ah, du bist da“, sagt er mit einem Lächeln.

Stasiek blinzelt. Ist er noch wach – oder schon im Traum?


Das unerfüllte Projekt: Ein Meditationszentrum auf dem Teufelsberg

Lynch tritt näher. „Weißt du, ich wollte hier einmal etwas Großes bauen. Ein Meditationszentrum. Transzendentale Meditation – mitten in Berlin.“

Stasiek nimmt einen Schluck Fritz-Kola. „Hat nicht geklappt, oder?“

Lynch lacht leise. „In Berlin klappt nichts so, wie man es sich vorstellt.“

„Warum gerade hier?“ fragt Stasiek.

Lynch hebt die Arme, als wollte er die Luft um sich herum spüren. „Weil dieser Ort perfekt ist. Eine Ruine auf einer Ruine. Erst ein Nazibau, dann ein Spionagenest, jetzt ein zerfallendes Denkmal. Alles, was Berlin ist – Vergangenheit, Geheimnisse, Verfall, Zukunft – liegt genau hier.

Stasiek nickt. Ja. Genau das ist Berlin.


„Aber du hast es nicht gebaut.“

Lynch schüttelt den Kopf. „Nein. Ich habe es nicht gebaut. Berlin wollte es nicht.“

Er zieht an einer Zigarette, bläst den Rauch langsam aus.

„Berlin lässt sich nicht einfach verändern. Berlin verändert dich.“

Stasiek lehnt sich gegen das Taxi. „Also, David – du als Filmemacher. Ist Berlin ein Film?“

Lynch grinst. „Berlin ist kein Film. Berlin ist ein Traum.“

„Ein schöner Traum?“ fragt Stasiek.

Lynch sieht ihn an, sein Blick tief wie ein Schwarz-Weiß-Film.

„Das kommt darauf an, wer träumt.“


Ein Bad im Wannsee: Zurück in die Realität

Stasiek verabschiedet sich, steigt ins Taxi und fährt weiter.

Am Wannsee ist der Nebel über dem Wasser noch dicht. Die Nacht liegt noch auf seinen Schultern.

Er zieht sich aus, tritt ins kalte Wasser.

Ein Schnitt.

Die Reflexion der Stadt auf den Wellen.

Die Erinnerungen an Bowie, Kafka, Brecht, Kennedy, Baker, Jackson, Einstein, und all die anderen, die ihn begleitet haben.

Er taucht unter.

Ein Moment Stille.

Dann kommt er wieder hoch.

Berlin ist noch da.

Und es träumt weiter.


ENDE.

„Nocna podróż z duchami: Berlin Calling“ (Epilog – Teufelsberg & Wannsee: Kąpiel po nocy i spotkanie z Davidem Lynchem)

Noc powoli ustępuje miejsca mglistemu porankowi, gdy Stasiek prowadzi swoje taksówkę przez zachodnie obrzeża Berlina.

Cel: Wannsee.
Kąpiel po długiej nocy. Próba oczyszczenia myśli.

Ale po drodze – nieoczekiwane spotkanie.


Teufelsberg: Echo przeszłości i wizja przyszłości

Stasiek skręca z trasy. Droga wije się w górę wzgórza.
Nie ma konkretnego celu – tylko pragnienie, by raz jeszcze spojrzeć na miasto z wysoka.

Zatrzymuje się na Teufelsbergu.
Dawna amerykańska stacja nasłuchowa stoi jak opuszczona kosmiczna baza.

I tam, na szczycie wzgórza, stoi postać. Szczupła, ubrana w czarny garnitur.
Włosy dzikie, ale stylowo zaczesane do tyłu.

David Lynch.

Powoli odwraca się, jakby oczekiwał Staśka.
„Ah, jesteś,“ mówi z uśmiechem.

Stasiek mruży oczy. Czy wciąż nie śpi – czy już śni?


Niezrealizowany projekt: Centrum medytacji na Teufelsbergu

Lynch podchodzi bliżej. „Wiesz, kiedyś chciałem tu zbudować coś wielkiego. Centrum medytacji. Medytacja transcendentalna – w samym sercu Berlina.“

Stasiek bierze łyk Fritz-Koli. „Nie wyszło, co?“

Lynch uśmiecha się lekko. „W Berlinie nic nie wychodzi tak, jak to sobie zaplanujesz.”

„Dlaczego właśnie tutaj?“ pyta Stasiek.

Lynch unosi ręce, jakby próbował wyczuć powietrze wokół siebie. „Bo to miejsce jest idealne. Ruina na ruinie. Najpierw budowa nazistów, potem baza szpiegowska, teraz rozpadający się zabytek. Wszystko, czym jest Berlin – przeszłość, tajemnice, upadek, przyszłość – spotyka się dokładnie tutaj.

Stasiek kiwa głową. Tak. To właśnie Berlin.


„Ale nie zbudowałeś tego.”

Lynch kręci głową. „Nie. Nie zbudowałem. Berlin tego nie chciał.“
Zaciąga się papierosem, wypuszcza powoli dym.
„Berlin nie daje się łatwo zmienić. To on zmienia ciebie.“

Stasiek opiera się o taksówkę. „Więc, David – jako filmowiec. Czy Berlin to film?“

Lynch uśmiecha się. „Berlin to nie film. Berlin to sen.”

„Piękny sen?“ pyta Stasiek.

Lynch patrzy na niego, jego spojrzenie głębokie jak czarno-biały film.

„To zależy od tego, kto śni.”


Kąpiel w Wannsee: Powrót do rzeczywistości

Stasiek żegna się, wsiada do taksówki i rusza dalej.

Nad Wannsee mgła wciąż unosi się nad wodą. Noc wciąż tkwi w jego ramionach.
Zdejmuje ubranie, wchodzi do zimnej wody.

Cięcie.

Odbicie miasta na falach.
Wspomnienia o Bowiem, Kafce, Brechcie, Kennedym, Baker, Jacksonie, Einsteinie i wszystkich innych, którzy mu towarzyszyli.

Zanurza się pod wodą.

Moment ciszy.

Potem wynurza się ponownie.

Berlin wciąż tam jest.
I śni dalej.


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