Wahnsinn

Wenn der Körper von Menschen um gesund zu bleiben, Luft, Wasser, Mineralstoffe, Licht, Wärme und Bewegung braucht und seine Psyche, um normal zu funktionieren, d.h. um Lebensprobleme zu lösen, braucht Sicherheit und Liebe, so braucht das Bewusstsein einen freien Raum und dort hinein wachsen zu können.

Der Körper mit der Psyche bilden zusammen ein Gespann (Spannung), das wir als Ich-Selbst erleben. Dieses Gespann oder die Spannung verändert sich, indem sie die natürlichen kosmischen Rhythmen folgt. 

Die östliche 5 Elemente-Lehre beschreibt die Spannungsveränderung als eine Art von  kosmischen Energie-Gezeiten. Eine kosmische Energiewelle pendelt zwischen den Punkten von maximaler und minimaler Spannung hin und zurück. 

Seitdem die mechanische und jetzt digitale Zeit unser Leben bestimmt, befindet sich das Körper-Psyche-System im Zustand der chronischen Verstimmung, weil es nicht durch die natürlichen kosmische Gezeiten taktiert werden kann. 

Das Ich-Selbst steht permanent unter Strom und ist überspannt (Stress).  Auf der Psyche-Ebene ist es Angst und auf der Körper-Ebene Aggressionen, die zu Folgen der Überspannung zählen.          

Der dritte Faktor, der den Charakter unseres Lebens bestimmt, ist das Bewusstsein. Das Bewusstsein hat mit der Psyche, also mit dem, was wir als Mentales und Emotionales bezeichnen, kaum etwas zu tun. 

Natürlich eine hoch entwickelte Psyche (erwachte Psyche) kann um die Fragen: was ich bin, was ist das selbst, was ist Bewusstsein, was ist der Sinn vom Leben, etc. nicht einfach herumkommen-  sie beschäftigt sich mit der Suche nach dem Ursprung von Ich-Selbst.  

Eine weniger entwickelte Psyche interessiert sich nicht dafür und lässt sie gerne mit vorgefertigten Antworten abspeisen. 

Das Thema Bewusstsein taucht erst in einer erwachten Psyche auf. Eine normale Psyche befindet sich im Zustand einer “Zeit-Trance”, indem sie sich mittels der monotonen Taktierung versetzen lässt. 

Wird ein Zeit-Trancezustand nicht tief genug, kann eine kräftige kosmische Energiewelle die Psyche aus dem Zeit-Trancezustand “rauswerfen”.    

Das ist eine mystische Erfahrung von “Erwacht zu Werden”, was einem “Auswurf” aus dem Ich-Selbst-Zustand gleicht. Das Nicht-Ich-Selbst-Zustand (oder besser gesagt ein Nicht-Zustand) kann als Buddha-Natur (Satori) beschrieben werden. 

Der Buddha hat anscheinend solchen “Auswurf” erfahren und alles mögliche versucht, um nicht in den gewöhnlichen Zeit-Trancezustand wieder zurückzufallen, bzw. um weiter wach (Erwacht-Werden) zu bleiben.

Viele Menschen merken solchen “Auswurf” erst gar nichts und fallen anschließend in den gewöhnlichen Zeit-Trancezustand (das Ich-Selbst) zurück. 

Das Bewusstwerden findet statt, wenn die “mystische Erfahrung“ eine “Notiz” in unserer Psyche hinterlässt. Diese “Notiz” absorbiert die Aufmerksamkeit der Psyche so stark, dass ihr Zeit-Trancezustand seine gewöhnliche Tiefe nicht mehr erlangen kann. Das sich selbst hinterfragen wird initiiert (startet).

Ab diesem Punkt, “the point of no return”,wird erst im Leben wirklich interessant, weil es zu  der Energie-Materie-Zeit-Realität, in der wir bis dato lebten, kein Zurück mehr gibt. 

Die Psyche reift und wird wach. Das Thema Bewusstsein wird auf einem Tablett serviert. 

Wenn das Körper-Psyche-System eine Realität von Energie-Materie-Zeit umfasst und umschließt, erfasst die Domain vom Bewusstsein alles, was sich jenseits davon befindet.

Weil wir das nicht “positiv” erfassen können, weil uns einfach diskursive Begriffe dafür fehlen, kann das Bewusstsein als eine Negation von Etwas, also das Nicht-Etwas (Null-Etwas), wie z.B.  Null-Raum, Null-Energie, Null-Materie, Null-Zeit, Null-Ich-Selbst, etc. beschrieben werden. 

Im Buddhismus würde man das als Leerheit bezeichnen. Diese Leerheit oder Shunyata, auch wenn sie “Null-Etwas”heißt, so bedeutet das keinesfalls, dass es ein “Nichts” ist. 

Ein “Nichts” gibt als das Gegenteil von “Etwas” in der Dualität  von Energie-Materie-Zeit-Realität. Diese “Null-Domain” wirkt jenseits der Grenze von  Energie-Materie-Zeit-Realität, also “befindet” sich jenseits von Dualität.                    

Ich-Selbst-Container

Unsere Ich-Selbst ist eine Art virtueller Container, zu dessen Inhalt sowohl die äußere als auch die innere Welt zählt.  Alles, was wir sinnlich erfahren, wie wir es fühlen, was wir darüber denken, alle unsere Erinnerungen, Meinungen, Vorstellungen, Glauben, Vorlieben, Abneigungen, angeborene und erworbene Fähigkeiten, Erfolge, Misserfolge, etc., alles wird in den Ich-Selbst-Container “gepackt”. Bis zu unserem Tod Augenblick packen wir alles unermüdlich in den Ich-Selbst-Container ein, weil wir es anders nicht kennen. 

Der Mensch ist wahrlich ein gierige Packmaschine, die unermüdlich packt, packt und packt-  alles, was nur in den Greifbereich ihrer Greifarme kommt, wird gegriffen und gepackt. 

Wenn ich diesen Satz schreibe, bin fassungslos, erschrecke ich mich und es wird mir schummrig. Ich stelle mir meine Sterbestunde vor und die ungesättigte Gier, die mich bis in die letzte Sekunde meines Lebens vorantreibt.

Auch wenn ich an meinem Leben festhalte und nicht sterben will, dann allein aus einem einzigen Motiv: um weiter fleissig zu greifen und zu packen und das ohne Ende. Wie entsetzlich und was für ein Stress?  

Gibt es einen Ausweg aus diesem Wahnsinn?   Der Auswurf    

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