Integrale Gesundheit

Der Begriff Gesundheit in traditioneller Auslegung beschreibt die physische und psychische Verfassung von Menschen. Darüber hinaus umfasst er seinen Wohlstand und soziale Integration in der Gesellschaft.
In integraler Gesundheit werden kosmische und spirituelle Aspekte berücksichtigt. Kosmische Aspekte erfassen den Kosmos als energetischen Super-Organismus, der die Phänomene, wie z.B. Intelligenz und Lebendigkeit möglich macht. Das Prinzip des Kosmos ist Selbstorganisation (Autopoiesis).
Der kosmische Aspekt
Der Kosmos ist ein System, das seine eigene Ordnung schafft und aufrechterhält. Weil der Kosmos ein duales System mit sich darstellt, so gibt es immer komplementäre Gegenspieler-Phänomene, wie z.B. Entropie als Gegenspieler der Ordnung und Zerstörung als Gegenspieler der Erschaffung.
Das duales Geschehen der Erschaffung und Zerstörung verläuft wellenartig, ähnlich wie eine Welle, die auf einen Strand “aufrollt”, um anschließend sich zurück zu rollen.
Das organische Leben auf der Erde ist in das duale Geschehen im Kosmos eingebettet und alle Leben-Sterben-Rhythmen auf unserem Planeten werden kosmisch orchestriert.
In der Antike wurden Ereignisse auf der Erde nicht von komischen Ereignissen getrennt. Die Götter trieben ihr Unwesen im Himmel und Menschen auf der Erde mussten an dessen Folgen leiden. Die griechische Mythologie hat diese Zusammenhänge dokumentiert.
Östliche Lehren haben I-Ging-Orakel ausgeklügelt, um mögliche Folgen von kosmischen Einflüssen voraussagen zu können. Maya haben einen Kalender erfunden und altertümliche Inder, Babylonier und Ägypteher beobachten Sternen, um kommende unheilvollen (zerstörerische) Einflüsse aus dem Kosmos früher zu erkennen.
Diese alten Lehren entdeckten die kosmischen Rhythmen von Flut und Ebbe und diese Einsichten wurden praktisch im Alltag umgesetzt, weil Wissen und Handeln noch eins waren.
Man wusste zwar nichts von Entropie, aber es gab eine Gottheit der Zerstörung Shiva, die Priester zu bestimmten Zeitpunkt mit Opfergaben besänftigen müssten, damit sie nicht “zu viel” Unheil anrichtet.
Die Opfergaben hatten eine wichtige Funktion, die wir heute als eine kontrollierte Entladung (Kanalisierung, Neutralisierung) von Zerstörungs-Energie bezeichnen würden.
Im Augenblick, in dem wir geboren werden, beginnt der Sterbeprozess in uns. Wir sterben nur “langsam”, weil das kosmische Selbstorganisations-Prinzip immer wieder aufs Neue Ordnung (Leben) in unserem Körper erschafft und dadurch unseren individuellen Tod “aufschiebt”. Aus der kosmischen Sicht der Dinge ist ein Menschenleben kürzer als das einer Obstfliege und hat kaum etwas zu bedeuten.
Um nicht krank zu werden, also damit die Entropie nicht die Überhand über die organische Ordnung ergreift, muss entweder die Entropie reduziert werden oder die Ordnung muss gestärkt werden.
Das Selbstregulationssystem, bei uns ist es das Endokrine-System, muss fit sein. Die Aktivität von Hormondrüsen wird durch die “Funksignale”, die aus dem nahen und fernen Kosmos kommen, gesteuert.
In der Astromedizin, die z.B. Homöopathie mit Astrologie kombiniert, werden endokrine Drüsen, sowohl mit den Planeten des Sonnensystems als auch mit bestimmten Metallen in Verbindung gebracht und in der Anamnese berücksichtigt. In der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) spielen die Jahreszeiten und damit verbunde Energiearten eine wichtige Rolle.
Die berauschende Entwicklung der Naturwissenschaften hat zur Etablierung eines verzerrten, weil einseitigen Bildes der Wirklichkeit, was zur entgültigen Tilgung der Einheit von Mensch und Kosmos geführt hat.
Der sprituelle Aspekt
Auf der Ebene des Geistes tun dasselbe Religionen, die uns einen unüberwindbaren Abgrund zwischen uns Menschen und Gott einreden.
Wenn der kosmische Aspekt uns Helfen sollte, das verzerrte Bild der Wirklichkeit kritisch zu betrachten, am besten durch die Perspektive Wechseln, so ist der spirituelle Aspekt nicht mehr als intuitiver Pfad, der uns über den Abgrund zum Göttlichen führen kann.
Bei diesem Aspekt geht es weniger darum, das Göttliche selbst zu erlangen, als um auf dem Pfad zu bleiben und stets zu gehen.
Das Göttliche ist das Ideal und das Menschliche das Reale.
Das Ideale ist nichts mehr und weniger als ein geistiges Licht, als Schönheit. Wir brauchen das geistige Licht eines Ideals, damit sein Licht in dem Reale leuchtet. Bringen wir das geistige Licht, die Schönheit, in unsere realen Handlungen mit, so tragen wir das Gute in die Welt.
Der spirituelle Aspekt der Gesundheit erfordert eine Motivation für unsere Handlungen. Diese Motivation muss alles andere als egoistisch sein, weil ihr einziger Zweck ist, das Gute (Schönheit) in die Welt zu tragen, auch wenn es uns augenblicklich nicht danach ist.
Auf dem spirituellen Pfad sich zu bewegen bedeutet, eine reale Handlung mit einer spirituellen Motivation durchzuführen, die das Gute in der Welt entstehen lässt.
Während wir so eine Handlung durchführen, muss das geistige Licht der Schönheit in unserem Herzen leuchten.
Unser Herz ist wie ein Ofen, in dem das Feuer (Licht) brennt. Während wir hassen, entsteht im Ofen ein dunkles Rauch und lässt das Feuer ersticken. Wenn wir egoistisch sind, so ist unser Geist ein Kleingeist und das Herz ist ein Miniofen mit einer Mini-Leistung. Das Licht ist winzig klein und wird in der realen Welt sofort ausgepustet.
Ideal und Reales
Auf dem spirituellen Pfad erkennen wir, dass das Ideal als einen geistigen Lichtfaden gibt und diesen Lichtfaden müssen wir in unsere reale Handlungen so einweben, so dass es das Gute in der Welt entsteht.
Wir sollten in keinem Fall anstreben das Ideale zu verwirklichen, was wir sollen ist lediglich das Ideale in unserem Herzen im Blickfeld zu behalten, während wir eine Handlung in der realen Welt durchführen!
Und was ist das Gute? Das Gute ist das, was das Herz von anderen Menschen erfreut. Diese Freude hat besondere Eigenschaft- den dunklen Rauch aus dem Herzen zu vertreiben. Und was ist das Feuer im Herzen? Das Feuer im Herzen ist die Schönheit. Tun wir was Gutes für den anderen und helfen ihm, sein Herz zum Leuchten zu bringen, so trägt derjenige die Schönheit in die Welt.