Wahrnehmung

Menschliche Wahrnehmung kann in 3 Kategorien-Stufen aufgeteilt werden:

  • A-Kategorie-Stufe: sinnliche Wahrnehmung
  • B-Kategorie-Stufe: außersinnliche- bzw. geistige Wahrnehmung
  • C-Kategorie-Stufe: yogische-, bzw. tantrische- Wahrnehmung 

Je nach Stufe der Wahrnehmung verändern sich auch Werte, Gesetze und Grenzen, die die Beschaffenheiten einer Realität beschreiben. Die Werte, Gesetze und Grenzen bilden ein dimensionales Achsensystem für den Raum, in dem die jeweilige Realität eingebettet wird. 

Die Verstand-Funktion dient der Filterung und Auswertung von Informationen, die durch den Wahrnehmungsapparat “herausgefischt” werden. Die Funktion von Informationen besteht darin, die Realität als das, was sie “wahrgenommen” wird, als das, was “wahr ist”, zu bestätigen. 

Die Wahrnehmung, der Verstand, die Information und die Realität könnten als ein geschlossenes Kettengliedern-System betrachtet werden, indem ein Kettenglied das nächste Kettenglied bedingt.

Die Kategorien A und B erkennt man an der Anwesenheit eines Subjekt-Phänomens, das es in der C-Kategorie nicht gibt.  

Der Verstand und Geist sind Synonyme. Auch die Begriffe Information, Energie und Zeit sind Synonyme. Alle diese Phänomene existieren nur in Abhängigkeit von Anwesenheits des Subjektes.    

Eine Kettenreaktion, die abhängiges Bestehen aufrechterhält, sieht folgendermaßen aus: 

Wahrnehmung→Information→Verstand→Realität+Subjekt.

Weil in der Kategorie C ein Subjekt vollständig fehlt, müssen wir uns darauf einigen, dass es in den Kategorien A und B kein Verständnis über die C-Kategorie geben kann. 

Die Beschreibung den Eigenschaften der Kategorie C kann ausschließlich als Verneinung von Eigenschaften, die in der Kategorien A und B zu finden sind, erfolgen: 

  • keine Wahrnehmung 
  • kein Verstand 
  • keine Kettenreaktion 
  • keine Realität
  • kein Subjekt 

Die “keine Wahrnehmung” in der Kategorie C kann auch als absolutes kosmisches Bewusstsein beschrieben werden. In “all” bewusstem kosmischen Bewusstsein erübrigt sich die Wahrnehmungsfunktion von sich selbst, weil diese schlicht überflüssig ist. 

Das Wort Tantra kommt aus Sanskrit und bedeutet soviel wie Wurzel oder Gewebe. Die tantrische Wahrnehmung, die an und für sich “keine Wahrnehmung” ist, könnte so erklärt werden, dass das kosmische Bewusstsein (Atman) eine Art derBindegewebe ist, die alle Wahrnehmungen, Realitäten, Phänomene, Entitäten, etc. “verbindet” ohne diese o.g. selbst zu werden.  So fehlt es dem tantrischen Gewebe an abhängiger Existenz und damit verbundenen Problemen, die in der Kategorie A und C automatisch koexistieren. 

Was sind Tod und Angst vor ihm?

Sie agieren als Bewusstseinszustände im „nicht kosmischen Bewusstsein“, die in einer Subjekt-Identifizierung und Anhaftung an eigene Realität verwurzelt sind.  Der Tod (Vergänglichkeit) und Angst davor(Todesangst) sind Antriebsstoffe, die Kettenreaktionen des abhängigen “Bestehen-Prozesses” antreiben. Man könnte “Todesangst” als eine Art subtiler “Gärung” im Bewusstsein betrachten, dessen “Gase” andere Prozesse antreiben.  Das Unterbewusstsein agiert unter dem Radar unserer Wahrnehmung.  Es ist Art “Setting für Fermentation(*)“- gefüllt mit der Angst und mit unzähligen aktiven “Gärungsprozessen”im Gange. So betrachten  

Es ist davon auszugehen, dass alle Handlungen sowie ihre Motive von Subjekten mit nicht-kosmischem Bewusstsein niemals vor Tod und Angst vor ihm frei werden können. Als Mensch leben wir auf einem “Vulkan” (Unterbewusstsein), dessen „Gase“ (Emotionen) jede Zeit einen Ausbruch auslösen können.   Das können wir nicht verändern. Was wir machen können, ist unsere außersinnliche Wahrnehmung zu fördern und diese in die sinnliche Wahrnehmung zu integrieren. 

Außersinnliche Wahrnehmung kann Vulkan-Ausbrüche, lange bevor sich diese in der Realität manifestieren, erahnen, weil diese wie die “Schreibnadel” eines Seismographen Unterschwelliges registriert. Natürlich, um diese Zeichnungen lesen zu können, müssen wir unsere sinnliche Wahrnehmung schulen, damit diese für eine solche Integration bereit wird. Das Nicht-Ausschließen der tantrischen Wahrnehmung ist ein wichtiger Faktor einer gelungenen Integration. 

(*Erklärung: Gärung ist normalerweise nicht gleich mit Fermentation – “Gärung spricht man nur bei anaeroben Prozessen. Die Fermentation schließt dagegen sowohl aerobe als auch anaerobe Prozesse ein.) 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert